Hast du im Sommer auch so gerne bunte Zehnägel? Falls du eh schon an hormonellen Dysbalancen leidest, dann solltest du auf jeden Fall das mit dem Nagellack überdenken. Denn dieses hübsche Asscessoire auf unserem Körper, kann deine Hormone noch mehr aus der Balance bringen. Es sind Giftstoffe und Xenohomrone darin enthalten, die nachweislich deine Gesundheit und dein Hormonsystem schädigen.

 

Lies hier in der Info aus unserem Hormon Netzwerk:

„Ihr wisst, dass unsere Haut das größte aufnehmende Organ ist. Winzigste Spuren von Wirkstoffen können sehr schnell durch die Außenhaut in die Kapillaren gelangen. Innerhalb von Minuten verteilen sich diese aufgenommen Stoffe im gesamten Körper und erreichen alle Zellen mit ihren Rezeptoren. Für uns sind die Stoffe interessant, die unser Hormonsystem nachweislich beeinträchtigen. Mit diesen Stoffen wollen wir möglichst wenig in Berührung kommen.

Speziell die Fingerspitzen und deren Nagelbett sind stark durchblutet und nehmen besonders leicht feinste Wirkstoffe auf. Der Fingernagel selbst scheint für uns hart zu sein, so dass wir keine Gefahr damit verbinden ihn mit phantasievollen Lacken zu verschönern.

Schauen wir uns mal an, was allein Nagellack für „Zutaten“ enthält:

Formaldehyd
Was für die Pathologie gut sein mag, um einen Zellenzerfall zu vermeiden, ist für den lebenden Körper eine Gefahr. Diese Chemikalie kann Elektronen von natürlichen Molekülen stehlen und damit körpereigene Moleküle verändern. Das führt zu einer Schwächung und Destabilisierung von wichtigen, chemischen Prozessen.
Daher ist es nicht überraschend, dass Formaldehyd zu den bekannten Karzinogenen zählt, Asthma auslösen kann und auch die Gehirnsubstanz schädigt (zumindest im Tierversuch). Weitere Reaktionen auf natürliches Zellgewebe: Es erhöht die Entzündungsbereitschaft, sorgt für allergische Reaktionen oder Vergiftungserscheinungen, wirkt zellschädigend durch die Veränderung von Proteinen, vermehrt freie Radikale und verstärkt den Zelltod.

Quellen:
1. Inci, M. et al. (2013). Toxic effects of formaldehyde on the urinary system. Turkish Journal of
Urology, 39(1), 48-52.
2. Qiao, Y. et al. (2009). Irritant and adjuvant effects of gaseous formaldehyde on the ovalbumin
induced hyperresponsiveness and inflammation in a rat model. Inhalant Toxicology, 21(14), 1200-1207.
3. Liu, X. et al. (2017). Acute formaldehyde exposure induced early Alzheimer-like changes in mouse brain. Toxicology Mechanisms and Methods, 1-30.

Toluol (auch Methylbenzen/Methylbenzol genannt)
Toluol ist eine farblose, stark riechende, leicht verdunstende Flüssigkeit, die in vielem dem Benzol ähnelt. Häufig ersetzt Toluol das giftige Benzol als alternatives Lösungsmittel und ist u. a. auch im Benzin enthalten. Die Weltproduktion liegt jährlich zwischen 5-10 Millionen Tonnen. Die Flüssigkeit gewinnt die Industrie hauptsächlich als Nebenprodukt verschiedener Erdöl-Verarbeitungsprozesse.

Toluol fördert Entzündungen, verursacht Nerven- Nieren- und möglicherweise auch Leberschäden. Es gefährdet sowohl Fortpflanzung als auch das neue Leben in der Schwangerschaft. (Hannigan, J.H., & Bowen, S.E. (2010). Reproductive toxicology and teratology of abused toluene. Systems Biology & Reproductive Medicine, 56(2), 184-200. doi: 10.3109/19396360903377195.)

Das Einatmen von Toluoldämpfen kann zu Müdigkeit, Unwohlsein, Empfindungsstörungen, Störungen der Bewegungskoordination und Bewusstseinsverlust führen. Man spricht auch von einer „Toluolsucht“, wenn beim bewussten Schnüffeln der Dämpfe eine Art Stimmungsrausch gesucht wird. Toluoldämpfe haben eine narkotisierende Wirkung und reizen manchmal die Augen und Atmungsorgane.

Dass Toluol einen starken Einfluss auf das Nervensystem hat, ist mit Studien gut belegt. Bei sehr häufigem Einatmen der Dämpfe, ist eine Demenz als Folge möglich. (Filley, C.M. et al. (2004). The Effects of Toluene on the Central Nervous System. Journal of Neuropathology & Experimental Neurology, 63(1), 1-12.).

Dibutylphthalat (DBP)
Der Stoff wird als Weichmacher im Nagellack eingesetzt. Als Zusatzstoff in Medikamentenhüllen soll es die Inhaltsstoffe nicht schon im Magen, sondern erst im Darm auflösen. Dabei handelt es sich u. a. um Medikamente gegen Erkältungen, Bronchitis, Asthma, Schlafstörungen, erhöhte Cholesterinwerte und Eisenmangel.

Das Aufnehmen des Wirkstoffes oder Einatmen seiner Dämpfe kann zu Gesundheitsschäden führen (z.B. Schwindel, Übelkeit, Kopfschmerzen). Eine Einnahme kann die Atem- und Verdauungswege sowie die Augen reizen: z. B. Brennen, Kratzen.

DBP wirkt im Tierversuch entwicklungs-, reproduktions- und embryotoxisch. Daher wird es offiziell als „fortpflanzungsgefährdend“ eingestuft. Für Wasserorganismen ist es sehr giftig.

In einer dänischen Kohortenstudie wurde 2019 eine Erhöhung des Brustkrebsrisikos (Östrogenrezeptor positiv) beobachtet. Bei der Studie wurden Patienten begleitet, die regulär verordnete Medikamente (z.B. Mesalazin, Budesonid, Lithium und Bisacodyl) mit Phthalaten enthielten. Diese Medikamente enthielten Phthalate wie Dibutylphthalat, Celluloseacetatphthalat, Hypromellosephtalat und Polyvinylacetatphtalat.
In Babyartikeln und Spielzeug ist DBP verboten – aber offensichtlich nicht im Nagellack oder in Medikamenten.

Triphenyl Phosphate (TPHP)
TPHP dient als Weichmacher im Nagellack, um ihm mehr Stabilität aber gleichzeitig Flexibilität zu geben. Derzeit versucht man den bisherigen Verdacht eines Hormonstörfaktors dieser Chemikalie auf Menschen und Tier zu überprüfen und zu widerlegen. Der Verdacht ergab sich aus etlichen Untersuchungen, wie z.B. von der Organisation „Environment International“:
Für eine Nagellackstudie haben Wissenschaftler Urinproben von Frauen untersucht, die vor und nach dem Auftragen von Nagellack (mit 0,97% TPHP) gesammelt wurden. Dabei wurde in den Urinproben (10-14 Stunden nach dem Lackieren der Fingernägel) der Wirkstoff „Bis(2-propylheptyl)phthalat“ (DPHP, engl.: Diphenylphosphate) fast siebenfach nachgewiesen. Es handelt sich dabei um ein Nebenprodukt vom TPHP-Metabolismus im Körper. In der gleichen Untersuchung hat man in 8 von insgesamt 10 verschiedenen Nagellackmarken bis zu 1,68 % TPHP gefunden, was in 2 Fällen nicht auf dem Produktlabel angegeben war. Selbst sehr bekannte Marken wie Revlon, Sally Hansen, OPI und Maybelline geben nicht an, wieviel und in welchen Produkten sie TPHP verwenden.
((Quelle: Mendelsohn, E. et al. (2016). Nail Polish as a Source of Exposure to Triphenyl Phosphate. Environment International, 86, 45-51.))

Umweltorganisationen gehen davon aus, dass TPHP sehr wohl auf das menschliche Hormonsystem Einfluss hat, insbesondere auf den Fettstoffwechsel und die Schilddrüse. Wenn man dabei an die vielen Mädchen und Jugendlichen denkt, die in der Entwicklungsphase der Hormondrüsen gerne mit Nagellack experimentieren, dann ist das vielleicht schlimmer, als wenn man das einmal im Urlaub oder für ein besonderes Fest macht. Und was bedeutet das für alle Kosmetikerinnen, Manikür- und Pediküreexperten?

Auch dazu gibt es Studien und Untersuchungen. Das „Canadian Network for Improved Outcomes in SEL“ (CaNIOS) veröffentlichte im Journal „Rheumatology” eine Fallstudie mit Frauen, die berufsmäßig mit Nagellack zu tun hatten. Diese Frauen waren 10,2 fach häufiger von SEL (Systemischer Lupus) betroffen. ((12. Cooper, G.S. et al. (2010). Occupational and environmental exposures and risk of systemic lupus erythematosus: silica, sunlight, solvents. Rheumatology (Oxford), 49(11), 2172–2180)).

Eine weitere Fallstudie hat die häufige Nagellackanwendung mit einer deutlichen Häufung von PBC, (einer Autoimmunerkrankung der Leber) in Verbindung gebracht. Dabei war nicht ganz klar, welche der verschiedenen Phtalate im Nagellack für die Ursache verantwortlich war. (Vojdani, A. (2014). A potential link between environmental triggers and autoimmunity. Autoimmune Diseases, 1-18. doi:10.1155/2014/437231)

Die Hersteller reagieren auf den zunehmend gefragten „Grünen Markt“. So ist es nicht verwunderlich, dass es bereits Nagellack gibt, der z.B. mit „3-free“ (frei von Formaldehyd, Toluol und Dibutylphthalat) bezeichnet wird. Je höher die Zahl vor dem „free“ ist, umso weniger Schadstoffe seien im Lack enthalten. So erfreulich der Trend ist, die Experten zweifeln an der Aussage dieser „unschädlichen Kosmetik“ und warnen mehr oder weniger laut vor der Marketing-Augenwischerei. Die Bezeichnung „natürlich“ oder „nicht toxisch“ bedeutet keine Garantie für schadstofffreie Inhaltstoffe. Leider…“

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